ISABELLA FEIMER
Stella Maris
Roman
Braumüller Verlag, 2017
„Mein Name ist Eva, mein Fluch ist die Unsterblichkeit, auch meine Geschichte muss damit beginnen können, dass einmal etwas gewesen war, es war einmal ein Stern, und ich pflückte ihn mir, hielt ihn fest umklammert, sodass ich mich an seinen scharfen Kanten schnitt.“
In poetisch-bildhafter Sprache, die zwischen Schönheit und Grausamkeit changiert, erzählt Isabella Feimer eine Höllenfahrt durch Zeit und Raum, die beginnend mit der Renaissance in eine futuristische Welt führt.
Die Menschheit hat die Grenzen des ihr bekannten Himmels überschritten, die Erde ist zu einer Nichtigkeit geworden, der Mensch selbst seines die Nacktheit beschützenden Schleiers beraubt.
Eva hat in sich Geschichten vieler Epochen und unterschiedlicher Orte versammelt. Ihre Erinnerung ist der einzige Ort, der keine Begrenzung kennt. Evas Erinnerungsfragmente fügen sich mosaikartig zu einem überbordenden Gemälde, in dem sich ihre Erlebnisse in Rom und Paris verdichten. Zwischen den antiken Ruinen Roms, die immer noch vergangene Seelen in sich tragen, wuchern Angst und Faschismus in Richtung des nahenden Krieges. Jahrzehnte später in Paris sieht sich Eva erneut mit einer Epoche der Gewalt konfrontiert, in der dem vorherrschenden Terror nur mit Anarchie und der Überschreitung einer Liebe begegnet werden kann. Doch es scheint, als hätte Eva ihren Leitstern, den Stella maris, verloren.
"Isabella Feimer bricht in ihrem futuristischen Roman "Stella Maris" die Science-Fiction-Literatur auf einen menschheitsgeschichtlichen Kern herunter. ... Stilistisch gelingt Isabella Feimer mit jeder neuen Veröffentlichung ein leicht veränderter Duktus, wobei es immer um eine metaphernreiche, streckenweise lyrische Erzählweise abseits konventioneller Muster geht.“ Christa Nebenführ für Buchkultur
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„Sie stürzt sich ins Meer der Wörter und erkennt offenbar rasch, dass diese für die einfache Sinnproduktion nicht zu haben sind. Zu bunt treibt es die Sprache, als dass sich Isabella Feimer auf eine Geschichte, die sich ohne Widerrede niederschreiben ließe, einlassen will. … Der Mensch als Kollektivwesen hat versagt, diese Einsicht will uns Isabella Feimer mitgeben. Ihr Mittel gegen Kleingeisterei und Stumpfsinn ist Hellhörigkeit und Sprachsensibilität.“ Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten
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„Isabella Feimer schafft eine tiefgründige Chronik des Individuums von seiner Geburt bis zum Tod. … Eine poetisch-berauschende, bisweilen aber auch grausame Sprache lässt angenehm erschaudern.“ Neues Deutschland.de
„Sie entwickelt eindrückliche, bisweilen herausfordernd widersprüchliche Bilder, reich an Details, randvoll mit Atmosphäre. „Stella maris“ ist ungemein ambitionierte, unbequeme Prosa. An keiner Stelle angestrengt… .“ Joachim Leiter, Tiroler Tageszeitung
"Stella maris ist keine Erzählung, es sind vielmehr Mediationen einer Suchenden, verbunden durch die Zufälligkeit der Existenz. Zu Beginn der Lektüre scheint bloß Eva zwischen den verschiedenen Realitäten zu oszillieren, zum Ende hin übernimmt man selbst diese Rolle und bekommt zumindesten den Hauch einer Ahnung vom unsterblichen Leben.“ Erkan Osmanovic, Literaturhaus Wien
„Was sehr früh auffällt ist der schwärmerische Duktus, der ständig auf eine transzendente Ebene, in höchste Höhen zu verweisen scheint und einem permanentes Aufwallen gleichkommt. Die Protagonistin stellt sich dem/r Lesenden als erzählende und bekennende Stimme dar, fragmentarisch und doch entblößt, ohne Netz und doppelten Boden und doch auch nebulös. Man muss sich eine Vorstellung der Figur und die Ausmaße des Narrativ erst Stück für Stück erarbeiten und gänzlich erkennen kann man beides nie, es bleibt ein Rest Geheimnis in den Windungen zurück, nachdem das Buch geschlossen wurde.“ Timo Brandt, LyrikPoemVersGedicht
"So ist Stella Maris nicht nur ein orgiastischer Sprachrausch für Fans poetischer Science-Fiction, sondern durchaus auch als gesellschaftskritischer Kommentar auf aktuelle Entwicklungen und ungute Wiederholungen der Geschichte zu lesen.“ Anja Kümmel, Bremer Tageszeitung
"Mit Stella Maris ist ihr ein Werk gelungen, in dem jeder Satz auch einzeln zählt und nicht nur im Verband. Die roten Fäden sind dennoch stark genug, dass sie einen durch den Text vorwärts ziehen und die Leser nicht hängen lassen. Prosa vom Feinsten für diejenigen, die sich ungern von schnöder Handlung ablenken lassen.“ Linda Stift, die Presse, Spectrum